Wild & Sonstiges
Fleisch- & Wurstwaren
Spätestens mit Herbstbeginn bricht unter eingefleischten Fans das Wild-Fieber aus. Auf den schleswig-holsteinischen Speisekarten finden sich dann beliebte wie bekannte Klassiker vom Hirschragout über die Medaillons vom Rehrücken bis zur Hasenkeule. Dabei hat das edle Wildbret das ganze Jahr über Saison. Jede Wildart hat im Jahreslauf festgelegte Schon- und Jagdzeiten, die sicherstellen, dass sich der Bestand gut entwickelt. Und würzige Steaks vom Rot- oder Damwild lassen sich auch auf dem Grill hervorragend zubereiten. Die erstklassige Qualität und der außergewöhnliche Geschmack des Fleisches liegt in der Natur der Tiere als „Nahrungsselektierer“: Sie fressen, was sich gerade anbietet und worauf sie Lust haben, und wachsen entsprechend langsam. Als Gourmet unter den Selektierern gilt übrigens das Reh: Nur die feinsten Triebe und zartesten Knospen sind für das anspruchsvolle Wild gerade gut genug.
Unterprodukte
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Hase
Dieses Wildtier erreicht bis zu sechs Kilo Gewicht und entwickelt Ohren, die den Schädel in der Länge übertreffen. Ebenso wie das Kaninchen ist der Hase außerordentlich fruchtbar, lebt aber im Gegensatz zu seinem deutlich kleineren Verwandten als Einzelgänger – und oberirdisch! Statt sich in Höhlensystemen zu verstecken, entkommt er seinen Feinden vielmehr durch Geschwindigkeit und meisterliches Hakenschlagen. Bis zu 80 Kilometer pro Stunde kann ein Wildhase erreichen! Ruhephase haben sie nur selten. Und nicht nur deshalb eignet er sich nicht für Haltung als Haustier. Da sie als gefährdet gelten, ist es nicht erlaubt, sie zu domestizieren.
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Kaninchen
Kaninchen gehören zu den „Hasenartigen“ und sind von Hasen – zumindest für den ungeübten Betrachter – gar nicht so leicht zu unterscheiden. Kaninchen sind aber deutlich kleiner und bringen maximal zwei Kilo auf die Waage. Außerdem sind ihre Ohren kürzer und werden nahezu nackt und mit geschlossenen Augen geboren, während Hasen fast voll entwickelt zur Welt kommen. Kaninchen sind gesellige Tiere und leben mit ihren Kolonien in verzweigten Tunnelsystemen. Die Zuchtform, die sich aus dem Wildkaninchen entwickelt hat, findet ihren Ursprung im Altertum. Seither wird das Kaninchen bevorzugt als Haustier gehalten, ergänzt aber eben auch unseren Speiseplan.
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Reh
Diese in Europa häufigste und kleinste Hirschart hat eine engere verwandtschaftliche Verbindung zum Elch als zum heimischen Rot- und Damwild. Die standorttreuen Tiere bewegen sich innerhalb der Grenzen ihres Aktionsraums und markieren ihr Revier mithilfe ihrer Drüsen oberhalb der Hufe und (nur bei den Rehböcken) auf der Stirn. Auf dem Speiseplan der Wiederkäuer steht leicht verdauliche Nahrung wie junge Gräser und Kräuter oder zur Winterzeit die grünen Blätter von Himbeeren und Brombeeren. Im Frühjahr steht Raps ganz oben auf der Speisekarte des Rehs. In Deutschland gelten Rehe nicht als bedrohte Tierart und sind sogar ausgesprochen zahlreich, dennoch spricht sich die Deutsche Wildtier Stiftung für kürzere Jagdzeiten aus, um sich noch stärker den Bedürfnissen der Wildtiere anzupassen.
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Wildschwein
Wildschweine sind die Spürnasen unter den Wildtieren, denn sie verfügen über einen ausgezeichneten Geruchssinn. In Teilen Deutschlands war das Wildschwein in der Vergangenheit zwischenzeitlich ausgerottet. Aus gutem Grund nennen die Jäger das Wildschwein auch „Schwarzwild“ – wird der massige Körper doch von einem schwarzbraunen, sehr borstigen Fell umhüllt. Das Fleisch des Wildschweins ist eine absolute Delikatesse, im Vergleich zum Hausschwein überwiegt ein herzhafter, würziger und sehr intensiver Geschmack. Es ist darüber hinaus auch magerer als das Fleisch seiner rosafarbigen Artgenossen und trotzdem sehr saftig. Wer auf Bio-Produkte steht, ist mit Wildschwein übrigens hervorragend bedient. Das Tier ernährt sich von Waldfrüchten wie Pilzen, Bucheckern und Pilzen – und lebt im Wald natürlich absolut artgerecht. Als besonders lecker gilt das extrem zarte Fleisch der Frischlinge, also der Exemplare bis zu einem Jahr. Wildschweinfleisch sollte aufgrund von möglichen Krankheitserregern bei Wildtieren immer gut durchgegart werden.
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Wildfleisch
Frischfleisch aus dem heimischen Wildbestand ist eines der naturbelassenen Lebensmittel, das zugleich über einen unverfälschten, hervorragenden Geschmack als auch über ausgesprochen wertvolle Nährstoffe verfügt. Ideal also für eine bewusste Ernährung! Wildfleisch ist fett- und cholesterinarm und dafür reich an Eiweiß, Eisen und Vitaminen. Die Jagdzeiten sind dem natürlichen Lebensrhythmus der Tiere angepasst, sodass der Erhalt der Wildbestände gesichert ist. Fleisch von Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Rehwild zählen zu den absoluten Delikatessen – auch und gerade in Schleswig-Holstein.
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Wurstwaren vom Wild
Wildfleisch ist besonders fett- und cholesterinarm, reich an leicht verdaulichem Eiweiß, Eisen und Vitaminen und liefert wertvolle Nährstoffe für eine bewusste Ernährung. Das naturbelassene Lebensmittel hat zudem einen einzigartigen und natürlichen Geschmack und lässt sich hervorragend zu Wurstwaren verarbeiten. Ob Wildbratwurst zum Grillen, Schinken vom Wildschwein, Mettwurst vom Damwild, luftgetrocknete Salami oder Leberpastete – die wilden Wurstwaren sind auf jedem Frühstückstisch eine willkommene Zutat.